Mit der Wende am 9. November in der ehemaligen DDR, die in der Wiedervereingung der beiden deutschen Staaten am 3. Oktober ihre Vollendung fand, wurden alle Bürger in sämtlichen Bereichen des täglichen Lebens mit neuen Gesetzen, Verordnungen und Bestimmungen konfrontiert.
Die Jäger der Kreise Grevesmühlen, Gadebusch und Wismar mussten sich ab 1990 in neuen Kreisjagdverbänden organisieren. Vor der Kreisgebietsreform, die 1994 ihren Abschluss fand, gab es auf dem heutigen Territorium des Nordwestkreises ingesamt drei Kreise und somit auch die drei Kreisjagdverbände Grevesmühlen, Wismar und Gadebusch.
Die Vorstände organisierten in ihren Verantwortungsbereichen die Hegeringe, wirkten mit bei der Verpachtung und Schulung der Weidgenossen und kümmerten sich sehr intensiv um die Belange der ortsansässigen Jäger. Im Kreisjagdverband Nordwestmecklenburg ist es den Weidgenossinnen und Weidgenossen in sehr engagierter Art und Weise gelungen in einer relativ kurzen Zeit die neuen Strukturen aufzubauen.
Die Vorstände der Kreisjagdverbände haben dann in mühevoller Kleinarbeit die Jäger auf Informationsveranstaltungen über neues geltendes Recht informiert und dadurch entscheidend dazu beigetragen, dass die Ausübung der Jagd durch überwiegend einheimische Jäger wahrgenommen werden konnte.
Mit der Kreisgebietsreform 1994 trafen sich die Vorsitzenden und Vorstände aus den Kreisen Grevesmühlen, Gadebusch und Wismar, um unter Wahrung der Interessen der Jäger die drei Kreisverbände zum Kreisjagdverband Nordwestmecklenburg e.V. zu vereinen. Etwas später kamen dann aus dem Kreis Sternberg der Hegering Warin und die Stadt Schwerin zum Kreisjagdverband Nordwestmecklenburg dazu.
Zum Kreisjagdverband Nordwestmecklenburg gehören ca. 1100 Mitglieder.
Besonders stolz dürfen die Weidgenossinnen und Weidgenossen des Kreisjagdverbandes Nordwestmecklenburg auf die Wildschadensausgleichkasse sein. Sehr schnell erkannte man die große Bedeutung der Wildschadensausgleichkasse für die einheimischen Jäger. 2012 wurden die Wildschadensausgleichkassen Wismar und Nordwestmecklenburg zur WSAK Nordwestmecklenburg e.V. vereint.
Erfahrene Weidgenossen, bildeten mit sehr viel Engagement im KJV Jungjäger aus, seit 2010 in Zusammenarbeit mit der Jagdschule 24 in Dassow.
2009 wurden unter Initiative von Renee Pollak und anderen Vorstandsmitgliedern die Nordwestmecklenburger Wildwochen ins Leben gerufen. Die Eröffnungsveranstaltung Mitte Oktober im MEZ ist immer ein besonderes Highlight. Die Wildwochen sollen das wertvolle Wildbret stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Mittlerweile beteiligen sich 11 Gastronomen mit drei gleichen Gerichten an dieser Aktion.
2010 wurde ein fast völlig neuer Vorstand gewählt, der einem Generationswechsel gleichkam. Unter Nutzung und Anerkennung der Erfolge des alten Vorstandes, konnte die gemeinsame Arbeit mit Hegeringen, Pächtergemeinschaften und Jägern vor Ort aktiviert werden.
Im Jahr 2011 schaffte sich der KJV in Eigeninitiative und unter tatkräftiger und finanzieller Unterstützung von Sponsoren und Unternehmern des Verbandes ein eigenes Naturmobil „Natur auf Tour" an. Dieses in völlig neuem Design konzipierte Mobil soll ein wirksames Instrument der Öffentlichkeitsarbeit werden. Die Buchungszahlen beweisen, dies war ein richtiger Schritt.
Seit 2012 gibt es auch eine neue Ehrenordnung, die die Auszeichnung langjähriger und verdienter Weidgenossen auf einheitlicher Basis regelt und den ideellen Wert der Ehrung positiv beeinflusst.
Wir als Vorstand sind uns unserer Verantwortung bewusst. Eine aktive Verbandsarbeit basiert auf der Aktivität und Zusammenarbeit jedes Weidmannes. Es gilt unsere Kräfte und unser Engagement zu bündeln, um gemeinsam an Stärke und Achtung zu gewinnen und gegenüber jenen Kräften zu punkten, die der Jagd negativ gegenüberstehen. Unsere Liebe zur Natur, das tägliches jagdliches Wirken um Artenschutz, Artenreichtum und eine weidgerechte Jagd sind unsere Verpflichtung zugleich, unseren Nachkommen dieses Erbe würdevoll zu übergeben.